Wie Deutschland hat auch Spanien aktuell nicht mehr die breite in den Top 100 der Herren wie früher. Wir werfen einen Blick zurück auf das Jahr 2010.
Rafael Nadal
Rafael Nadal erlebte 2010 eines der erfolgreichsten Jahre seiner gesamten Karriere. Nach einem enttäuschenden Saisonende 2009 kehrte er 2010 an die absolute Weltspitze zurück und dominierte den Tennissport auf allen Belägen. Sein Jahr begann solide, doch richtig Fahrt nahm Nadal in der Sandplatzsaison auf: Er gewann Monte Carlo, Rom und Madrid – ein historischer Dreifach-Erfolg, den bis dahin kein Spieler in einer einzigen Saison erreicht hatte. Beim French Open spielte Nadal in einer eigenen Liga und gewann das Turnier ohne Satzverlust. In Wimbledon bestätigte er seine Ausnahmestellung und holte seinen zweiten Titel auf dem „heiligen Rasen“. Komplettiert wurde sein „Surface Slam“ mit dem Sieg bei den US Open – sein erster Triumph in New York. Nadal schloss die Saison als klare Nummer 1 der Welt ab und schrieb Tennisgeschichte, indem er drei Grand Slams auf drei unterschiedlichen Belägen in einem Kalenderjahr gewann.
David Ferrer
David Ferrer war 2010 der Inbegriff von Konstanz und einer der verlässlichsten Top-10-Spieler der Tour. Sein Jahr war geprägt von zähem Grundlinienspiel, enormer Fitness und hoher Matchbilanz. Besonders hervorzuheben sind seine Halbfinalteilnahmen beim Australian Open und bei den ATP World Tour Finals. Auf Sand hatte er ebenfalls seine Glanzmomente, unter anderem mit dem Finale beim Masters in Rom, wo er nur Nadal unterlag. Ferrer zeigte über die gesamte Saison hinweg eine bemerkenswerte Stabilität und beendete das Jahr als Nummer 7 der Weltrangliste – eine der besten Saisonplatzierungen seiner Karriere.
Fernando Verdasco
Fernando Verdasco spielte 2010 ein Jahr, das seine Allround-Qualitäten unterstrich und ihn klar in den Top 10 hielt. Sein größter Erfolg war der Turniersieg im kalifornischen San José, wo er mit offensivem Power-Tennis überzeugte. Weitere Glanzpunkte setzte er mit dem Finaleinzug in Barcelona, vielen starken Hartplatzresultaten und konstanten Leistungen bei Grand-Slam-Turnieren – unter anderem Achtelfinale bei Australian Open, Wimbledon und US Open. Verdasco hatte 2010 keine allzu großen Schwankungen und war ein fester Bestandteil der erweiterten Weltspitze, der immer wieder für Überraschungssiege gegen große Namen gut war.
Nicolás Almagro
Nicolás Almagro bestätigte 2010 seinen Ruf als einer der gefährlichsten Sandplatzspezialisten der Tour. Er gewann zwei ATP-Turniere – in Costa do Sauípe und Gstaad – und erreichte bei den French Open das Viertelfinale. Auf Sand war Almagro nahezu immer mindestens ein Kandidat für die zweite Turnierwoche. Sein variantenreiches Spiel, besonders die markante Rückhand, brachte ihm regelmäßig Siege über Spieler aus den Top 20 ein. Das Jahr 2010 war eines seiner stärksten und legte den Grundstein für seine Etablierung in der erweiterten Weltspitze.
Tommy Robredo
Tommy Robredo lieferte 2010 eine Saison ab, die von Konstanz geprägt war, auch wenn er nicht mehr auf dem Niveau seiner Top-10-Jahre spielte. Er erreichte unter anderem das Achtelfinale bei den French Open, wo er einmal mehr seine Sandplatzqualitäten unter Beweis stellte. Darüber hinaus erreichte er Viertelfinals bei mehreren wichtigen Turnieren, etwa in Hamburg, Estoril und Buenos Aires. Obwohl Verletzungen ihn bremsten, blieb Robredo ein verlässlicher Spieler, der sich durch solide Ergebnisse problemlos innerhalb der Top 100 halten konnte. Sein Saisonende um Platz 50 spiegelte diese konstante, wenn auch nicht spektakuläre Saison wider.
Juan Carlos Ferrero
Für den ehemaligen Weltranglistenersten Juan Carlos Ferrero war 2010 ein kleines Comebackjahr. Nach schwierigen Saisons gelang es ihm, wieder an seine alte Form anzuknüpfen. Besonders beeindruckend waren seine Turniersiege in Costa do Sauípe und Buenos Aires – zwei Titel innerhalb weniger Wochen, die seine starke Sandplatzform bestätigten. Zudem erreichte Ferrero das Finale in Acapulco. Auch bei Wimbledon spielte er stark und schaffte es bis ins Viertelfinale, wo er erst am späteren Finalisten scheiterte. Insgesamt war 2010 Ferreros bestes Jahr seit längerer Zeit und sorgte dafür, dass er die Saison deutlich in den Top 30 beendete.
Albert Montañés
Albert Montañés spielte 2010 eine konstant starke Saison und hielt sich souverän in den Top 30. Besonders auf Sand war er eine feste Größe. Sein größter Erfolg war der Turniersieg in Estoril, wo er unter anderem Superstar Roger Federer schlug – der größte Sieg seiner Karriere. Zudem erreichte er das Finale in Stuttgart und mehrere Viertelfinals auf der ATP-Tour. Seine Zuverlässigkeit auf Sandplätzen machte ihn zu einem der unangenehmsten Gegner für höher platzierte Spieler und verschaffte ihm seine beste Saisonbewertung überhaupt.
Guillermo García-López
Guillermo García-López war 2010 einer der Überraschungsspieler Spaniens. Sein größter Triumph gelang ihm beim ATP-Turnier in Bangkok, wo er sowohl auf Hardcourt als auch gegen starke Gegner überzeugte. Besonders bemerkenswert war sein Sieg über Andy Murray in dieser Saison – einer der größten Erfolge seiner Karriere. Er erreichte mehrere weitere späte Runden bei ATP-Turnieren und festigte sich dadurch in den Top 40 der Welt. García-López zeigte 2010, dass er auf allen Belägen konkurrenzfähig ist.
Feliciano López
Feliciano López hatte 2010 eine Saison, in der er vor allem auf schnellen Belägen glänzte. Sein Viertelfinale beim Australian Open war ein Höhepunkt, ebenso wie sein Finaleinzug in Johannesburg. Auf Rasen spielte er wie gewohnt stark und erreichte unter anderem das Halbfinale in Eastbourne. Trotz einiger Formschwankungen blieb er dank seiner starken Aufschlag- und Netzspielqualitäten stabil in den Top 100 und schloss die Saison als etablierter Top-30-Spieler ab.
Marcel Granollers
Marcel Granollers hatte 2010 ein solides Jahr, in dem er zwar keine großen Titel im Einzel gewann, aber mehrfach gute Resultate erzielte, darunter Achtelfinals bei Turnieren auf Hardcourt und Sand. Besonders hervorzuheben ist sein Doppelerfolg beim Heimturnier in Valencia. Insgesamt zeigte Granollers 2010, dass er sowohl im Einzel als auch im Doppel ein ernstzunehmender Wettbewerber ist, und etablierte sich im Mittelfeld der Top 100.
Daniel Gimeno-Traver
Daniel Gimeno-Traver spielte 2010 eine Saison, die von mehreren starken Sandplatzergebnissen gekennzeichnet war. Sein größter Erfolg war der Finaleinzug in Kitzbühel. Darüber hinaus schaffte er zahlreiche Viertelfinals auf der Tour und baute damit genügend Punkte auf, um sich stabil in den Top 100 zu halten. Er war zwar weniger konstant als die Topspanier, aber ein gefährlicher Spieler, vor allem auf langsamen Belägen.
Pere Riba
Pere Riba schaffte 2010 seinen Durchbruch auf der ATP-Tour. Er erreichte unter anderem das Halbfinale in Casablanca und erzielte mehrere gute Ergebnisse auf der Challenger-Tour, wodurch er genug Ranglistenpunkte sammelte, um erstmals in die Top 100 einzuziehen. 2010 war das Jahr, in dem Riba sich als neuer Name in der starken spanischen Tennislandschaft etablierte.
